Öko-Jobs gegen Arbeitslosigkeit? – Eine Studie
10, Juli, 2023
Öko-Jobs gegen Arbeitslosigkeit? – Eine Studie
Der neue Vorstand des AMS Österreich, Johannes Kopf und Petra Draxl, präsentierten bei einer Pressekonferenz die zentralen Ergebnisse der Studie „Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Hinblick auf die Ökologisierung der Wirtschaft – Ökojobs gegen Arbeitslosigkeit?“
Kernaussage: Die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz verändert gängige Berufsbilder, lässt neue entstehen und bringt Chancen für arbeitslose Menschen.
Mit im Fokus: Die Rolle der Sozialökonomischen Betriebe bei dieser Entwicklung
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Hier ein Auszug aus dem Pressetext:
„Die Transformation der Wirtschaft ist ein Gebot der Stunde. Auch geopolitisch müssen wir weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern. Dafür brauchen wir Arbeits- und Fachkräfte: Jede PV-Anlage muss am Dach montiert, jedes Windrad aufgestellt und der erzeugte Strom ans Netz angeschlossen werden. Und um Ressourcen zu schonen braucht es Kreislaufexpertinnen und -experten“, macht Johannes Kopf auf diese neuen Anforderungen aufmerksam.
„Auch für diese Bereiche bieten die arbeitsmarktpolitischen Zielvorgaben von Bundesminister Kocher eine ambitionierte Grundlage. Wir haben bewusst diese Schule gewählt, weil sie eine mit ökosozialem Schwerpunkt und vorbildhaft im Bereich der Klimafolgenanpassung ist. Begrünen ist das neue Kühlen. Hier bieten sich etwa auch Chancen für angelernte Kräfte, wie die heute präsentierte Studie aufzeigt. Nutzen wir diese.“
Die Nachfrage nach Green Jobs bzw. klimarelevanten Berufen steigt kontinuierlich: wurden dem AMS im Jahresdurchschnitt 2013 noch 3.360 offene Stellen in klimarelevanten Berufen gemeldet, waren es 2022 14.116. „Es gibt einen großen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in klimarelevanten Berufen und er wird weiter steigen“, erläutert Petra Draxl. „Im Bereich der Qualifizierung sind wir auf einem guten Weg. Neben den klassischen AMS-Bildungsmaßnahmen bietet die Umweltstiftung den Arbeitsuchenden und Betrieben tolle neue Möglichkeiten. Es sind hauptsächlich technische Berufe gefragt, das heißt, dass wir noch mehr gezielt Frauen für diese neuen Berufsfelder ansprechen müssen.
Im FIT-Programm sind rund 40% der Ausbildungen für klimarelevante Berufe vorgesehen. Hier werden wir stark dranbleiben. Wir unterstützen die grüne Transformation aber auch mit Eingliederungsbeihilfen, wenn definierten Zielgruppen eine Chance gegeben wird, und anderen Fördermaßnahmen. Zu ihnen gehören innovative Sozialökonomische Betriebe, die einen doppelten Mehrwert erzielen, weil sie langzeitarbeitslose Menschen beschäftigen und Kreislaufwirtschaft umsetzen.“ Wandel der Berufsprofile Die Ökologisierung der Wirtschaft bedeutet vor allem einen Wandel in Berufsprofilen, wie Julia Bock-Schappelwein vom WIFO erläutert: „Es gibt eine Reihe von Berufen, in denen durch die Ökologisierung der Wirtschaft neue Aufgaben hinzukommen. Das ist etwa bei Dachdecker_innen und Installations- und Gebäudetechniker_innen der Fall.
Darüber hinaus entstehen neue Berufe, wie etwa im Bereich der Servicetechniker_innen für Windkraft und Photovoltaik. Es gibt aber auch eine Reihe von Berufen, wo sich die Tätigkeiten nicht wesentlich ändern, die aber stärker nachgefragt sind, etwa Bus- und Zugfahrer_innen oder Tischler_innen.“
Andrea Egger, Sozialforscherin bei abif, betont die mit der grünen Transformation verbundenen Chancen für erwerbsferne Personen:
„Das Abwenden von einer linearen Wirtschaft, in der Rohstoffe verbraucht, Produkte genutzt und dann weggeworfen werden, hin zu einer, in der die Materialen möglichst lange im Kreislauf gehalten werden, kann Beschäftigungschancen für erwerbsferne Personen bringen.“
Dies geschieht etwa in sozialökonomischen Betrieben: „Bereits jetzt leisten die Mitarbeiter_innen in diesen Betrieben ökologisch sinnvolle Arbeiten bei der Reparatur von Geräten und Fahrrädern oder beim Rückbau von Gebäuden. Etwa die Hälfte aller Standorte von sozioökonomischen Betrieben bieten Leistungen in dem Bereich an und lernen Personen in diesen Tätigkeiten an. Das Potenzial dieser vulnerablen Gruppen am Arbeitsmarkt sollten bei der Planung von kreislaufwirtschaftlichen Prozessen mitgedacht werden. Auch im Bereich der Grünraumpflege in den Städten ergeben sich neue Beschäftigungspotenziale für Menschen mit Vermittlungshemmnissen.“
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Der gesamte Pressetext ist hier zu finden: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230706_OTS0053
Quelle: Presseaussendung Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich, Bundesgeschäftsstelle über OTS
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