Horuck im neuen Film von Bert Walser

9, April, 2019

Junge beim Lesen

Horuck im neuen Film von Bert Walser

 

Bert Walser portraitiert Horuck in seinem neuen Film „Horuck. Ein schönes Stück Arbeit“. Wir danken Bert sehr herzlich für diese tolle Arbeit! Entstanden ist eine Kurzdokumentation über das Horuck, die Idee hinter Horuck und die Menschen im Horuck.

Die meisten InnsbruckerInnen kennen uns als Indoor-Flohmarkt. Was viele nicht wissen: Horuck ist mehr als eine Fundgrube für Schnäppchen-Freundinnen und -Freunde. Denn wir sind ein sogenanntes sozialökonomisches Unternehmen. Das bedeutet, wir bieten Menschen, die schon lange vergeblich Arbeit suchen, die Möglichkeit im Arbeitsleben wieder Fuß zu fassen. Im Jahr 2018 waren es 77 Frauen und Männer, die diese Chance ergriffen haben.

Gabriel ist einer dieser MitarbeiterInnen. Bert Walser stellt Gabriel in seinem Film kurz vor. Sehr kurz – denn es sollen möglichst viele Menschen vorkommen, für die das Horuck ein wichtiger Teil ihres Lebens ist oder war. Und das alles in 25 Minuten. Die Länge des Filmes war aber auch die einzige Vorgabe, die Walser für seine Arbeit hatte. „Ansonsten hatte ich vollkommen freie Hand, Zugang zu allen Bereichen und fand außerdem große Unterstützung von Seiten der Geschäftsführung und allen Angestellten. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man einen Film über einen Betrieb als Auftragsarbeit macht.“

Was hat Walser an diesem Filmprojekt gereizt? „Eindeutig das große Thema „Arbeit“. Arbeit ist ein unglaublich wichtiger Teil unseres Lebens. Trotzdem wissen wir so wenig über die Welten, in denen sich andere bewegen, was genau sie da jeden Tag tun, was sie leisten, welchen Einsatz ihre Arbeit ihnen abverlangt. Das Horuck ist für diesen Blick auf Arbeit ein besonders interessanter Schauplatz. Denn wer hier eine Stelle findet, hat zuvor lange Zeit Arbeit gesucht – und sie bekommt deshalb an diesem Ort eine noch größere Bedeutung.“

Walser ist für seine Dreharbeiten in den Alltag des Unternehmens und seiner MitarbeiterInnen eingetaucht. So hat er sich zum Beispiel mit in den LKW gesetzt, „Übersiedeln fahren“. Denn Horuck bietet auch Dienstleistungen in den Bereichen Übersiedlung, Räumung und Transport. Walser nimmt die Zuschauer mit und bietet ihnen Einblicke, die sie als Kunden des Horuck normalerweise nicht bekommen. So lernen die Zuschauer zum Beispiel auch die Holzwerkstatt des Unternehmens kennen oder die Warensortierung.

Bei all diesen Blicken hinter die Kulissen, was hat den Dokumentarfilmer an Horuck am meisten überrascht? „Die Art und Weise, wie hier miteinander umgegangen wird. Immer sorgsam. Auf Augenhöhe miteinander arbeiten und sich mit Wertschätzung begegnen – das ist das Fundament auf dem das Unternehmen steht. Das große Ganze. Die Verantwortlichen wissen aber auch, dass kleine Details einen großen Stellenwert haben können. Denn die Menschen, die hier Arbeit finden, haben oft einen schweren Weg hinter sich. Das Unternehmen will ihnen nun genau den Arbeitsplatz bieten, den sie brauchen, damit sie neue Perspektiven entwickeln können. Es war erstaunlich, mit welcher Konsequenz das Horuck diese Überzeugungen vertritt. Und das nun schon seit 35 Jahren.“

Die Kurzdokumentation „Horuck! Ein schönes Stück Arbeit“ wurde bei unserem Fest zum 35-Jahr-Jubiläum am 29. März erstmals gezeigt. Nun steht der 25-Minutenfilm für alle Interessierten „im Netz“. Denn das Konzept der Sozialökonomie – Arbeitsmarktpolitik und Sozialpolitik als gemeinsames zu sehen und zu gestalten – ist heute aktueller als je zuvor. Ein großes DANKE an Bert Walser und alle am Projekt Beteiligten!

 


 

Zur Bild-Galerie: (1) Bert Walser bei den Dreharbeiten. (2) Im Schneideraum, aus 8 Stunden Filmmaterial werden 25 Minuten Dokumentation. (3) Die Premiere von „Horuck. Ein schönes Stück Arbeit.“ im Rahmen des Festaktes zu unserer 35-Jahrfeier am 29. März 2019. (4), (5) Die Verleihung des Oscars für die beste Kurzdokumentation 🙂 verliehen vom begeisterten jungen Überbringer aus dem Publikum 🙂 , moderiert von Markus Koschuh. (6) Bert Walser erläutert den Festgästen seinen Zugang zum Filmprojekt.

 


 

Info Bert Walser
Studium Anglistik/Amerikastudien – dort Betreuung studentischer Filmprojekte, selbständig mit seiner Firma Tante Gert Medien seit 2014, ist Kameramann und Cutter für die RAI Südtirol und hält Trickfilmworkshops für Kinder und Jugendliche.

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